Wenn die Nordtangente fertig ist, kann man aus Richtung Trierer Straße nur noch nach links in Richtung Mosel fahren.
Leserbrief von Reinhard Simon, Koblenz
Die Nordtangente wird für Metternich ein Verkehrsfiasko erster Güte. Die Anwohner der Rübenacher Straße sind jetzt schon und ab Inbetriebnahme der Nordtangente wirklich zu bedauern. Was sich die Planer insgesamt bei dem Verlauf der Strecke gedacht haben, erschließt sich mir nicht.
Überall versucht man, den Verkehr flüssig zu halten, indem man wieder Kreisel baut. Hier wird Stillstand durch Ampelanlagen produziert. Wirkliche Entlastung für Metternich wird nur dann entstehen, wenn der Durchbruch vom BWZK zur B 9 endlich realisiert wird. Wenn aber die Planung wieder so ein Trauerspiel wird wie bei dem jetzigen Teilstück, dann gute Nacht.
Rhein Zeitung – 02.03.2020
Man kann es nicht oft genus sagen: Die jetzige Planung ist ein Kompromiss.
Von einer mehrspurigen Stadtautobahn, kreutzungsfrei mit Schmetterlingsauf-/abfahrten als Umgehungsstraße von Metterniche (B9 Am Sender zum BwZk) und einer Nordtangente als Entlastung der Stadtdurchfahrt B9 (Koblenz Nord zur Hunsrückhöhenstraße) bis zur Erkennnis wir brauchen keine weitere Straßen sondern Alternativen zum MobilenIndividualVerkehr (MIV) lag alles zur Entscheidung vor.
Das „Verkehrschaos erster Güte“ kann nur verhindert werden, wenn man endlich Alternativen zum MIV schafft. Das heißt: sichere Fußgängerwege und Fahrradwege, Ausbau eines leistungsfähigen ÖPNVs. Wir in Koblenz sind da auf einem guten Weg. Gutachten für die Nutzung der Bahntrasse Koblenz Bassenheim, Bahnhaltepunkt Verwaltungszentrum ist beschlossen, Fahrradwege sollen ausgebaut werden.
Es ist kaum zu glauben, dass in Koblenz immer noch weitere Straßen gefordert werden. Straßen werden das Problem nicht lösen. Die Engstellen bleiben und an den Engstellen entsteht der Stau. Ein Unfall in Bendorf und das Verkehrschaos auf der Rübenacher Straße bricht aus. Das ist IST-Zustand: „Verkehrschaos erster Güte.“ Metternich wird nachverdichtet, Rübenach wird Nachverdichtet, Verwaltungzentrum in Moselweiß mit zwei Krankenhaus-Neubauten und nicht zu vergessen die Bauaktivitäten Debeka-Zwillingstürme, GVZ 61, DLZ B9, Gewerbegbiet Metternich und GVZ Rheinhafen. Das ist kein Kaffeesatzlesen sondern jetzt schon zu sehen. Da hilft so ein Sträßchen durch die Metternicherflur recht wenig. Man könnte mehrspurig Schnellstraßen und Hochstraßen bauen, das Problem die Engstellen Autobahnkreuz, Auf-/Abfahrt A61 und B9, Verwaltungszentrum als Endpunkt, Durchfahrt Vallendar, Pfaffendorfer Brücke, Saarkreisel, Zufahrt Inustriegbiet/GVZ Rheinhafen etc. es kann unendlich weitergeführt werden.
Wenn man dann noch in die Glaskugel schaut, die Entwicklung der letzten 50 Jahre berücksichtigt, dann kommt man zur Erkenntnis, dass zwischen B9 und A61 und zwischen A48 und dem Moselbogen alles bebaut wird. Vor der Perspektive stehen die Stadtplaner weltweit auch in anderen Städten. New York u.a. hat das Problem auf den Punkt gebracht: In 10 Jahren haben wir 1 Mio. mehr Bürger, die Straßenfluchten bleiben gleich, die Knotenpunkte bleiben, die Lösung kann nur im Ausbau an Fahrradwegen und Bürgersteig sein.
Wir in Koblenz wissen das auch, trauen uns nicht. Wir sind nicht New York, nicht Paris, nicht Kopenhagen, nicht Madrid, nicht München, nicht Leipzig, nicht Hambug, nicht Münster, nicht Gröningen, nicht Karlsruhe, nicht …..
Schade. Klimanotstand beschließen reicht nicht, die Politik muss Rahmenbedingungen schaffen, die Verwaltung muss vertrauen dass es auch ohne Straße geht und wir Bürger müssen unsere Mobilitätsgewohnheiten ändern. Das geht überall auf der Welt, das schaffen wir.