Ost-West-Achse wird zumindest schon mal geplant – Ob die Straße danach tatsächlich gebaut wird, hängt vom Geld ab
Koblenz. Der erste Teil der Nordtangente soll im nächsten April fertig werden, wenn alles gut läuft – und die Wahrscheinlichkeit, dass auch der zweite Abschnitt noch umgesetzt wird, steigt. Für den Verkehr in der Stadt wäre das ein echter Gewinn, denn die Verbindungsstraße, die aktuell zwischen Metternich und der B 9 bei Bubenheim gebaut wird, ist eigentlich nur ein Teil des Großprojekts Nordtangente, das schon seit Jahrzehnten Thema ist. Ursprünglich war geplant, außerdem eine Ost-West-Achse zu bauen. Nun ist klar: Im nächsten Jahr soll die Planung auch dieser Straße beginnen.
Hinweis! Aus urheberrechtlichen Gründen ist die Veröffentlichung dieses Berichts eingeschränkt. Der komplette Text ist aus der Print- oder Onlineausgabe zu entnehmen. Wir bitten um Verständnis.
Rhein Zeitung – 06.08.2019
Grafik Rhein Zeitung
Ein grosses Lob an die RZ-Grafik. Man sieht die Größe des Gewerbegebiets Metternich und noch die Freiflächen von Metternich bis Bubenheim und Rübenach. Man sieht die zentrale Lage der Bahnstrecke um das Gewerbegebiet Metternich mit einer Stadtbahn zu erschließen. Man sieht eine Planung nach Kassenlage – klein, klein und schwupp noch eine Straße. Der Laie wundert sich und der Fachmann staunt über den „nicht“ Verkehrsfluss. Wird doch der Autofahrer immer die kürzeste Strecke fahren!
Die klein, klein Planung bezieht sich auch auf die ausgewiesenen Bebauungsgebiete. Schwupp, noch eine Parzelle, noch eine Erweiterung und was da wächst wie ein Geschwür sieht man real zwischen der B9 bis zur A61 und von Metternich bis Bubenheim und Rübenach. Investoren müssen für Pendler Parkhäuser bauen, da es zum MotorisiertenIndividualVerkehr keine Alternative gibt. Läuft. Parkhäuser belasten nicht den städtischen Haushalt, aber der Verkehr, als Konsequenz dieser Fehlplanung, die Anlieger an den Hauptstraßen.
ÖPNV, Fahrradweg und auflockernde Grünfläche ist in der Planung wieder nicht vorgesehen.
Es wäre an der Zeit im Sinne des ausgerufenen „Klimadialogs“ (CDU) und FFF-Panik in der Politik über die Flächennutzung, ganzheitlicher Verkehrsplanung und alternativen zum MIV gedanken zu machen.
Eine ÖPNV-Studie als Planungsgrundlage würden grundlegend die Verkehrsströme ermitteln und wäre ein Anfang für eine weitere Stadt- und Verkehrsplanung.
Leider zeigt die Grafik nicht die Problemstellen, die Engstellen, die Staugründe für die täglichen Verkehrsprobleme. Dieser Beipass wird den Verkehrsinfarkt in Metternich nicht verhindern. Diese Straße löst die Probleme nicht!
Weniger MIV, weil mehr geht nicht.
Einen Auswuchs an völlig fehlgeleiteter „Verkehrsplanung“ und unerträglichen Staus lässt sich aktuell an der Winninger Straße in Metternich beobachten. Dort hat man Barken aufgestellt, um das Linksabbiegen zu verhindern. Wenn man aktuell von der Eulenapotheke zur Uni, oder nach Güls möchte, wird man aus Metternich raus in Richtung Rübenach bis zum Kreisel am BWZK geleitet. Dort kann man sich dann entscheiden, ob man durchs Metternicher Oberdorf fährt, oder wieder den gleichen Weg zurück nimmt, um dann dort, nun von der anderen Seite, die Abfahrt von der Rübenacher- zur Winninger Straße zu nehmen… das dauert dann abends während des Berufsverkehrs auch „nur“ etwa 20 Minuten länger, bis man schließlich zur gewohnten Abfahrt zurück kommt.
Wer denkt sich solche Schildbürgerstreiche eigentlich aus? Sind das seriöse Verantwortliche, die womöglich auch noch Gehalt für ihre Planungen erhalten? Oder sind es doch eher lustige Streiche, über die man sich an Stammtischen amüsiert und vor Freude und Spaß auf die Schenkel schlägt?
Sind das etwa die gleichen Planer, die auch das Linksabbiegen am Metternicher Aldi oder auch am Ordnungsamt in der Schlachthofstraße beschlossen und angeordnet haben? Hat dort jemand vielleicht eine „Linksabbieger-Phobie“? Laut Meinung vieler Mediziner sollten Phobien behandelt werden, sie sind in vielen Fällen heilbar.
Lieber Herr Kowalski,
in Ihrem Alter sollte man von Koblenzer Stadtplaner nicht mehr so viel erwarten. Man glaubt doch immer noch an die Entlastung durch die Nordtangente I – dann kommt der Rückbau der Trierer Straße, versprochen. Man glaubt auch zwei drei kleine Straßen mehr und alles wird gut. Geduld. Wir wissen es kommt anders.
Werden wir gefragt?
Nimmt man Rücksicht bei der Verkehrsplanung auf die Bürger in den Wohnungen an den Hauptstraßen?
Plant man seriös und gewissenhaft das Gewerbegebiet Metternich Nord und ein nachverdichtetes Metternich mit einer leistungsfähigen Infrastruktur zu vesorgen?
Ermittelt man die mögliche ÖPNV-Nachfrage, Anzahl Fahrradfahrer und MIV-Pendler?
Wie kann es sein, dass ich jede Frage mit NEIN beantworte.