Mit einer festlichen Veranstaltung endete die Schnupperausbildung des Ada-Lovelace-Projekts am Campus Koblenz. Die Schnupperausbildung wird jedes Jahr vom Ada-Lovelace-Projekt Koblenz gemeinsam mit Partnerbetrieben aus der Region organisiert und ermöglicht Realschülerinnen der Klassen 8 und 9 sowie Abiturientinnen der Klassen 11 und 12 Einblicke in MINT-Berufe. Dabei haben die Schülerinnen die Möglichkeit, bei Kooperationsunternehmen einen Arbeitstag lang ganz praktisch zu erfahren, wie die Ausbildung oder ein duales Studium in ausgewählten MINT-Berufen aufgebaut sind und welche Inhalte vermittelt werden. Im Fokus steht dabei die praktische Arbeit, bei der die Schülerinnen sich selbst ausprobieren können und so einen realistischen Eindruck von den vorgestellten Berufsfeldern erhalten. Eingerahmt wird das Programm durch eine Infoveranstaltung an der Universität in Koblenz zum Angebot der dortigen MINT-Studiengänge und eine Talentanalyse mit einer erfahrenen Trainerin, in deren Rahmen die Teilnehmerinnen ihre eigenen Fähigkeiten und Kompetenzen erarbeiten können.
Dass sich ein MINT-Studium an der Universität Koblenz-Landau lohnt, betonte Vizepräsident Prof. Dr. Stefan Wehner. Der Campus Koblenz punkte nicht nur durch starke Fachbereiche in Mathematik, Naturwissenschaften und Informatik, sondern auch durch kurze Wege und einen engen Austausch zwischen Lehrenden und Studierenden, was an großen Massenuniversitäten nicht möglich ist. Mit einem Augenzwinkern verriet Wehner: „Ich habe mich damals für ein Physikstudium entschieden, weil man da nicht so viel an der Uni sein musste.“
Auch die duale Ausbildung im MINT-Bereich bietet hervorragende Chancen, wie Karin Peiter vom Verein Deutscher Ingenieure anhand ihrer eigenen Berufsbiographie darstellte. Gerade mit Blick auf den herrschenden Fachkräftemangel suchen viele Unternehmen aus Handwerk, Technik, Informatik und Industrie nach guten Auszubildenden, denen danach alle beruflichen Wege offen stehen und die mit einer abgeschlossenen Ausbildung viele weitere berufliche Qualifikationen erreichen können.
Höhepunkt der Abschlussfeier war die Übergabe der Zertifikate an die Teilnehmerinnen – jede Schülerin erhält somit einen Nachweis über die Leistung, die sie ein Jahr lang parallel zum Schulbesuch erbracht hat. Das Teilnahmezertifikat ist inzwischen bei vielen Koblenzer Unternehmen bekannt und darf deshalb in keiner Bewerbungsmappe fehlen.
Besonderer Dank galt natürlich den Unternehmen, die die Schnupperausbildung überhaupt erst ermöglicht haben. Ohne das große Engagement von Becker Hörakustik oHG, CompuGroup Medical SE, ThyssenKrupp Rasselstein GmbH, Görlitz AG, Mercedes-Benz Nutzfahrzeuge Koblenz, Landesamt für Vermessung und Geobasisinformation, Handwerkskammer Koblenz, Stabilus GmbH, Debeka AG und EVM AG gäbe es die Schnupperausbildung nicht, wie Projektleiterin Ruth Sandforth betonte. Zum Teil arbeiten die Unternehmen bereits seit Jahren mit dem Ada-Lovelace-Projekt zusammen. „Wir teilen die gleichen Ziele: begabten jungen Frauen alle Wege im MINT-Bereich zu eröffnen. Der Jahrgang der Schnupperausbildung 2018/2019 ist sehr leistungsstark und die Schülerinnen konnten während der Betriebshospitationen voll von sich überzeugen. Ich bin mir sicher, dass unsere Teilnehmerinnen alle ihren Weg gehen werden und sich nicht durch Vorurteile oder Stereotype in der Berufswahl beirren lassen“, so Sandforth.
Dr. Birgit Förg Universität Koblenz-Landau – 18.06.2019