3. Symposium „Schulen der Zukunft“ an der Universität in Koblenz
Mut, Freude, Offenheit für neue Ideen – angesichts der tendenziell zunehmenden Verschließung der Schulen setzt die künftige Lehrerbildung auf Offenheit, Kooperationsbereitschaft und Weiterbildung durch Experten. Dies ist das wesentliche Ergebnis des 3. Symposiums „Schulen der Zukunft“. Veranstaltet wurde das Symposium unter dem Schwerpunkt „Schulische Außenräume“ vom Zentrum für Lehrerbildung (ZfL) der Universität in Koblenz.
Mit Blick auf die Geschichte des Schulbaus zeigte Prof. Dr. Ulrike Stadler-Altmann, die frühere geschäftsführende Leiterin des ZfL, dass Schulhöfe zunächst wenig Beachtung fanden und heute teils als Durchgangsweg dienen, teils aber durchaus ansprechend gestaltet sind. Eine Studie, in der zwischen 2007 und 2015 über 8.000 Schüler und rund 370 Lehrkräfte befragt wurden, ergab, dass jüngere Schüler in der Tendenz zufriedener mit der Gestaltung schulischer Außenräume sind als ältere. In die Gestaltungsplanung und –modifikationen müssten alle Mitglieder einer Schulgemeinschaft einbezogen werden, daher sei Offenheit der Beteiligten unabdingbar.
Am Beispiel der Entwicklung portugiesischer Schulen betonte Prof. Dr. Goncalo Canto Moniz von der University of Coimbra in Portugal, die aktuelle Schulraumgestaltung müsse adaptiv, bequem, demokratisch und inklusiv sein. Künftig könnten sich schulische Räume zur Stadt oder Gemeinde hin stärker öffnen. Durch architektonische Umgestaltung soll das Schulgebäude von seinem formalen Charakter zu einem urbaneren Erscheinungsbild transformiert werden.
Anhand einer Untersuchung über die Verbindung zwischen Schul-Logos, der Schularchitektur und dem pädagogischen Schulkonzept erkannte Viktoria Flasche von der Universität Duisburg-Essen eine zunehmende Verschließung der Schule auch auf symbolischer Ebene. Eine weitere Studie in Form einer Zukunftswerkstatt mit Kindern und Jugendlichen zeigte konkrete Kritikpunkte und Verbesserungsvorschläge zur jeweiligen Schulsituation.
Während der Podiumsdiskussion wurden zahlreiche Projekte mit Kindern in den Vordergrund gestellt. So berichtete Doris Frey von der Willi-Graf-Grundschule in Koblenz-Neuendorf zum Beispiel von der Umgestaltung einer Betonecke zu einer Ruhe-Ecke. Letztlich bringen solche Projekte viele positive Wirkungen mit sich, wie Christof Nießen von der JuKuWe e.V. in Koblenz beobachtete. Die gemeinsame gestalterische Arbeit führte zu einem Aggressionsabbau, erhöhter Nutzung der Schulräume nach ihrer jeweiligen Funktion, zum Beispiel die Ruhe-Ecke als Rückzugsort, sowie eine Intensivierung der Identifikation mit der Schule.
Ansprechpartnerinnen:
Dr. Lina Pilypaityté
Universität Koblenz-Landau Campus Koblenz
Geschäftsführende Beauftragte Zentrum für Lehrerbildung
Universitätsstr. 1
56070 Koblenz
Tel.: 0261 287 2908
E-Mail: pilypaityte@uni-koblenz.de
Dr. Birgit Förg Universität Koblenz-Landau