Typisch evangelisch, typisch katholisch? Vortrag im Rahmen der öffentlichen Ringvorlesung „Luther und das Wort“ an der Universität in Koblenz

Es schien so, als könnten der Wittenberger Augustinereremit Martin Luther und der fast altersgleiche schwäbisch-bayrische Weltpriester Johannes Maier, genannt Eck, eine große Gelehrtenfreundschaft begründen. Doch der Sog der Ereignisse machte sie im Nu zu erbitterten Gegnern. Der eine wetterte gegen „Dr. Sau“, der andere bekämpfte als päpstlicher Legat das „böhmische Virus“, das vom „ketzerischen Mönch“ ausging. Beide profilierten in ihren vielen Schriften das, was später unter die Konfessionsbezeichnungen Evangelisch und Katholisch subsumiert wurde. Doch lassen sich die beiden Protagonisten selbst in ihrem theologischen Wirken als typisch evangelisch, typisch katholisch bezeichnen? Bleiben ihnen gerade auch in ihrer erbitterten Gegnerschaft nicht doch gemeinsame Anliegen, die in Freundschaft heranreifen zu lassen sie sich verwehrten? Dann wäre Ökumene vielleicht sogar früher als Konfessionalität. Darüber wird Prof. Dr. Ulli Roth von der Universität Koblenz-Landau referieren.

Der Vortrag findet am 21. Juni 2017 von 18 bis 20 Uhr in Hörsaal M 001 an der Universität in Koblenz-Metternich statt. Der Eintritt ist frei.

Prof. Dr. Ulli Roth war 2001-2016 Gymnasiallehrer für Mathematik, Katholische Religion und Philosophie. Mit einer Arbeit über Nikolaus von Kues wurde er promoviert, die Habilitationsarbeit ging über die Geschichte der christlichen Schriftauslegung. Seit dem Wintersemester 2016 lehrt er in Koblenz als Professor für Systematische Theologie am Institut für Katholische Theologie. In einem DFG-Projekt erforscht er die Auseinandersetzung der lateinischen Kirche des Westens mit dem Islam während des Basler Konzils im 15. Jahrhundert.

Dr. Birgit Förg Universität Koblenz-Landau

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