Vortrag im Rahmen der Ringvorlesung „Luther und das Wort“ an der Universität in Koblenz

Die Reformation hatte gewissermaßen mehrere Geburtsorte: neben dem kursächsischen Wittenberg vor allem die schweizerischen Städte Zürich, Genf und Basel. Dort konstituierte sich der reformierte Protestantismus, der sich vom lutherischen in verschiedener Hinsicht unterschied. Der Vortrag „Luther und die Schweizer Reformation“ von Prof. Dr. Andreas Mühling, Universität Trier, zeichnet die kirchenpolitischen Annäherungen, aber auch die zahlreichen Konflikte zwischen Luther und  führenden reformierten Theologen wie Johannes Calvin und Heinrich Bullinger heraus. Es entstanden schließlich zwei evangelische Kirchentümer, deren Differenzen untereinander zeitweise ebenso groß waren wie die im Hinblick auf die katholische Kirche. Das änderte sich eigentlich erst 1973 mit der Leuenberger Konkordie reformatorischer Kirchen in Europa. Seitdem haben lutherische und reformierte Kirchen Abendmahls- und volle Kirchengemeinschaft, ohne dass die Unterschiede völlig aufgehoben worden wären – ein herausragendes Beispiel für den ökumenischen Gedanken der Einheit in versöhnter Verschiedenheit.

Der Vortrag findet am 17. Mai 2016 von 18 bis 20 Uhr in Hörsaal M 001 an der Universität in Koblenz-Metternich statt. Der Eintritt ist frei.

Prof. Dr. Andreas Mühling, geboren 1961, studierte evangelische Theologie in Bonn und Heidelberg. 1996 erfolgten seine Ordination, 1997 Mühlings Promotion und 2000 seine Habilitation zu Heinrich Bullingers europäischer Kirchenpolitik im Fach Kirchengeschichte. An der Universität Zürich hatte Mühling 2000-2001, an der Universität Luzern 2001-2006 jeweils einen Lehrauftrag inne. Seit 2006 ist Mühling Professor am Fachbereich Allgemeine Geschichte – Frühe Neuzeit der Universität Trier sowie Leiter des Ökumenischen Instituts für interreligiösen Dialog an der Universität Trier und Hochschulpfarrer.

Zudem ist Mühling auch Präsident der Caspar-Olevian-Gesellschaft, Vorsitzender des Vereins für Rheinische Kirchengeschichte und Leiter der „Edition Reformierter Bekenntnisschriften“.
Dr. Birgit Förg Universität Koblenz-Landau – 08.05.2017

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