Ermutigung zur geschlechterunabhängigen Studien- und Berufswahl

Über 80 Mädchen und Jungen der 5. bis 13. Klassen aus der Region sowie dem ganzen Bundesgebiet kamen zum Zukunftstag des Ada-Lovelace-Projekts an der Universität in Koblenz und schnupperten digital sowie vor Ort in die verschiedenen Studiengänge der Universität.

In den Workshops wurde programmiert, experimentiert, diskutiert oder handwerklich gearbeitet. Dabei konnten die Teilnehmer spielerisch Berührungsängste und Selbstzweifel hinsichtlich der Fächer, die meist vom jeweils anderen Geschlecht gewählt werden, abbauen. Aber nicht nur Mädchen wurde Mut zugesprochen: Beim diesjährigen Zukunftstag organisierte das Ada-Lovelace-Projekt erstmals auch Angebote für Jungen und junge Männer in Bereichen, die von Frauen dominiert werden. So nahmen Schüler die Möglichkeit wahr, in den Beruf des Erziehers zu blicken oder das Studienfach Soziologie zu erkunden. „Es geht darum, Geschlechterklischees abzubauen und frei von diesen Stereotypen den persönlichen Weg zu finden. Ganz nach dem Motto unseres Projektes: Was ich will, das kann ich!“, so Stefanie Kröber, Projektmitarbeiterin des Ada-Lovelace-Projekts an der Universität in Koblenz.

Der 14-jährige Jeffren konnte zum Beispiel in der Kita Bullerbü am Campus den Alltag als Erzieher kennenlernen. Diese Einrichtung bietet 70 Betreuungsplätze für Kinder im Alter von vier Monaten bis zum Schuleintritt. Weitere zehn Jungen und junge Männer informierten sich im Workshop „Corona-Proteste und die Soziologie“ über das Studienfach Soziologie. Aus dem Workshop konnten die Schüler soziologische Erklärungsversuche am konkreten Beispiel der Reaktionen auf die Corona-Politik mitnehmen und vor allem die Frage klären, ob die Soziologie ein passendes Studienfach für sie sei.

Dr. Markus Ackermann vom Institut für Integrierte Naturwissenschaften zeigte Teilnehmerinnen Spannendes im Gewächshaus am Campus Koblenz. Foto: Universität Koblenz-Landau

Eine Schülerinnengruppe machte sich GPS-Daten zunutze, um den Koblenzer Universitäts-Campus zu erkunden. Neben den Chemie-Laboren besuchten die Teilnehmerinnen auch das Gewächshaus der Universität und erfuhren Wissenswertes über Flora und Fauna. Etwa, welche Rolle die Pflanzenwelt und Bewirtschaftung von Flächen bei aktuellen Klimakatastrophen spielen. „In der Schule war Biologie mein Lieblingsfach und nach einem Praktikum bei einer Naturschutzbehörde war klar, dass meine Liebe zur Natur auch in meinem späteren Beruf eine große Rolle spielen muss. Mit meinem Studiengang Biogeowissenschaften habe ich für mich genau das Richtige gefunden. Es macht mir großen Spaß, diese Erfahrungen weiterzugeben und vielleicht bei der ein oder anderen Teilnehmerin ebensolches Interesse zu wecken“, berichtet Eila, Mentorin des Ada-Lovelace-Projekts.

Online versuchten sich Schülerinnen in diesem Jahr im Programmieren eigener Apps und Homepages. Andere Gruppen ließen ihrer Kreativität beim Designen und Programmieren von Animationen, Single- und Multiplayer-Spiele freien Lauf.

Informationen zum Ada-Lovelace-Projekt

Das Ada-Lovelace-Projekt wurde 1997 auf Initiative des rheinland-pfälzischen Ministeriums für Bildung, Frauen und Jugend (MBFJ) an der Universität in Koblenz ins Leben gerufen. Seitdem engagieren sich Studentinnen und seit 2000 auch weibliche Auszubildende als Mentorinnen im Ada-Lovelace-Projekt, die von Beginn an durch Trainings bei Ihrer Tätigkeit unterstützt werden. Die Mentorinnen informieren Schülerinnen über Studien- und Ausbildungsmöglichkeiten und erzählen von ihrem eigenen Weg. In Workshops und Arbeitsgemeinschaften arbeiten die Mentorinnen mit den Schülerinnen an konkreten technischen und naturwissenschaftlichen Aufgabenstellungen.

Mittlerweile verfügt das Ada-Lovelace-Projekt über zehn Hochschulstandorte in ganz Rheinland-Pfalz – davon zwei in Koblenz an Universität und Hochschule – mit rund 150 aktiven Mentorinnen. Das Ada-Lovelace-Projekt wird kofinanziert durch den Europäischen Sozialfonds Plus, das rheinland-pfälzische Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration sowie das rheinland-pfälzische Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit.

Dr. Birgit Förg Universität Koblenz-Landau – 28.04.2022

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