34 Teilnehmerinnen der 3. bis 8. Jahrgangsstufen tüftelten, mikroskopierten und programmierten in den drei Sommerferienprogrammen des Ada-Lovelace-Projekts der Universität Koblenz-Landau.
Aktuelle Themen aus den Bereichen Umweltschutz und Klimawandel wurden aufgegriffen, um den Teilnehmerinnen einen unmittelbaren Zugang zu diesen Themenkomplexen zu ermöglichen und diese praktisch erlebbar zu machen. Im Programm „Code4Nature“ an der Waldökostation am Remstecken in Koblenz wurden zwei unterschiedliche Themen kombiniert: Gewässerökologie und Informatik. Für Calliope mini, einen sternenförmigen Mikrocontroller, entwickelten und schrieben die Schülerinnen anspruchsvolle und komplexe Programme, mit denen die Wassertemperatur, der Sauerstoffgehalt oder auch die Helligkeit eines Standorts gemessen werden konnten. Zusätzlich wurde Calliope so programmiert, dass angezeigt wurde, wenn ausreichend Strudelwürmer in einem Fließgewässer vorhanden sind, da diese Wasserbewohner einen wichtigen Indikator für die Gewässergüte darstellen. Im angebotenen Rahmenprogramm entstanden zum Beispiel funktionsfähige Wasserflöße.
Das zweite Programm, die Ferienwoche „Girls Go Green“ in Kooperation mit dem Technischen Hilfswerk (THW) Ortsverband Koblenz und der Hochschule Koblenz, begeisterte 12 Teilnehmerinnen überzeugte mit den Workshops zum Thema „Geocaching“, Bau eines SmartScopes, eines Mikroskop für das Smartphone, Bau eines Wasserrads, eines Fledermaus-Nistkastens oder Gewässerbestimmung. Besonderes Highlight war der Besuch von Mitarbeitern des THW, die mit großem Einsatzwagen, schwerem Gerät und Werkzeugen zu diesem Programm kamen, um die Arbeit des THW vorzustellen und mit den Mädchen Schwedenstühle aus Holz und Säcken bauten. Besonders große Begeisterung löste bei den Schülerinnen die Fahrt durch das Brexbachtal mit dem Einsatzwagen des THW aus.
Große Wertschätzung für die Bemühungen und Arbeit des gesamten Projektteams stellte der Besuch der Koblenzer Bürgermeisterin Ulrike Mohrs dar, die viele Gespräche mit allen Beteiligten führte und sogar beim Bau der Schwedenstühle geholfen hat. Das Gemeinschafts- und Naturerlebnis, verstärkt durch die gemeinsamen erlebnispädagogischen Spiele und Wanderungen im Brexbachtal und am Remstecken, boten einen starken, intensiven und sehr nachhaltigen Zugang zum Themenkreis Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) an, der mit Sicherheit weiter nachhallen wird.
Last but not least fand in der vergangenen Ferienwoche eine Projektpremiere statt: ein digitaler Escape Room mit dem Namen „Auf der Suche nach dem Schulmaskottchen“. 10 Teilnehmerinnen fanden sich in Zweier- und Dreier-Gruppen online zusammen und rätselten, experimentierten und tüftelten drei Tage lang zu den verschiedensten MINT-Themen, um ein verschwundenes Schulmaskottchen wiederzufinden. Im Bereich der Lebensmittelchemie zum Beispiel führten sie einen Säure-Basentest mit Rotkohlsaft durch, sie lösten mathematische und logische Rätsel, bastelten eine Krypto-Scheibe zum Verschlüsseln und Entschlüsseln von Nachrichten und Codes. Die Ergebnisse führten zum nächsten Raum und zu den nächsten Rätseln.
Besonders gut gefiel den Teilnehmerinnen, dass nicht nur am Computer gearbeitet wurde, sondern dass viele Rätsel auch experimentell gelöst werden mussten. Weitere Informationen finden sich unter www.ada-lovelace.com. Das Ada-Lovelace-Projekt wird gefördert durch den Europäischen Sozialfonds, das Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration, Rheinland-Pfalz und das rheinland-pfälzische Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit.
Dr. Birgit Förg Universität Koblenz-Landau – 27.08.2021