Neuer Spitzenstandort oder leere Hülle?

Wissenschaftsminister Hoch (SPD) sieht großes Potenzial in eigenständiger Uni Koblenz – CDU fürchtet finanzielles Drama

Koblenz/Mainz. Koblenz hat ab dem 1. Januar 2023 eine eigenständige Universität. Die Doppeluni Koblenz-Landau ist dann Geschichte. Doch was erwartet die Schängel? Ein neuer Spitzenstandort in Norden von Rheinland-Pfalz oder eine leere Hülle? Die Mitglieder des Wissenschaftsausschusses halten beide Optionen für möglich. Die Trennlinie verläuft – wie gewohnt – zwischen Regierung und Koalitionsfraktionen sowie der Opposition.

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Rhein Zeitung – 25.06.2021

Eine Kommentar

  1. Der RZ-Artikel vom 25.06.2021 „Wissenschaftsminister Hoch (SPD) sieht großes Potenzial in eigenständiger Uni Koblenz“ lässt mal wieder den Leser mit vielen Fragen zurück. Studenten, Mitarbeiter der Uni, Lehrkräfte, Fachbereichsleiter und auch ortansässige Unternehmen und Investoren sind doch direkt oder indirekt von der Entscheidung betroffen.

    Es geht über das übliche Problem hinaus, dass der eine ein Glas halb voll und der andere es halb leer sieht. Wenn die Opposition die finanzielle Ausstattung als ungenügend kritisiert, sollte man diese Lücke mal benennen! Fehlen zwei drei Stellen in der Verwaltung, die jetzt in Koblenz die Arbeit aufnehmen sollten? Geht es um einen weiteren Fachbereich, den man mit diesem Budget nicht anbieten kann? Oder muss man ein Fachbereich schließen? „Leere Hülle“ bedeutet: „Der Standort Uni Koblenz wird geschlossen“. So blöd darf man nicht daherreden!

    Es reicht auch nicht, dass der Wissenschaftsminister von einer rosigen Zukunft schwärmt und einen neuen Studiengang in Aussicht stellt. Hydrologie passt nach Koblenz. Die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes mit der Berufsschule und die Bundesanstalt für Gewässerkunde hat ihren Sitz in Koblenz. Aber ein Fachgebiet ist noch kein Studiengang. Gliedert man diesen Studiengang in der Informatik an und schafft so ein Excellence-Cluster. Oder möchte man zusammen mit der Hochschule für Bauingenieure einen weiterführenden Masterstudiengang Hydrologie an der Uni anbieten? Gibt es schon konkrete Pläne und wie ist die finanzielle Ausstattung? Für Lehrstuhlinhaber, Lehrende und Studierende bleiben viele Fragen offen.

    Man sollte die Ziele benennen. Man sollte die Vorteile, die sich aus der Trennung möglicherweise ergeben und die zu dieser Entscheidung geführt haben, benennen. Man kann auch selbstkritisch auf die Reibungverluste der Doppeluniversität eingehen. Selbstkritik erklärt auch warum man eine Änderung vornimmt und was besser werden soll. Ein Studiengang ist mehr als ein Name, hier brauch man eine fachlische Ausrichtung und einen interessanten Forschungsschwerpunkt. Davon kann man nichts lesen.

    Koblenz ist schön. Der Wein ist gut. Die Mädchen hübsch. Koblenz ist eine Schwarmstadt. Letztendlich sollte man sagen warum Studenten und Professoren an die Uni Koblenz kommen sollen. Die Aussrichtung einer Universität bestimmt die Attraktivität der Region als Wirtschaftsstandort.

    Man liest Zeitung damit Fragen beantwortet werden.

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