Gefährdungen für Kinder und Jugendliche minimieren
Auf Bitte der SPD-Ortsvereinsvorsitzenden und Landtagsabgeordneten Anna Köbberling besuchte die Dezernentin für Bildung und Kultur der Stadt Koblenz, Margit Theis-Scholz, am 6. Januar die Grundschule Metternich-Rohrerhof. Vor Ort informierte sie über den aktuellen Stand der Initiative „Sichere Schulwege“, die im vergangenen Herbst unter Federführung des Kultur- und Schulverwaltungsamts ihre Arbeit aufgenommen hatte.
Die Initiative „Sichere Schulwege“ wird durch das Bildungsbüro der Stadt koordiniert und soll in Kooperation mit dem Tiefbauamt sowie dem Fahrradbeauftragten der Stadt Koblenz zunächst an den Grundschulen in Metternich realisiert werden. „Metternich ist vor dem Hintergrund, dass wir in Kürze auf eine Ganztagsschule hoffen, eine gute Wahl“, stellte Kobberling fest. „Ziel ist es, die Gefährdungen für Kinder und Jugendliche u.a. durch die visuelle Begleitung durch Gelbe-Füße und im Rahmen der Verkehrserziehung zu minimieren“, erläuterte Theis-Scholz. „Die dezernatsübergreifende Arbeitsgruppe hat nun die Arbeit aufgenommen und widmet sich der Umsetzung der Initiative. Eine geplante Elternumfrage in Zusammenarbeit mit der Statistikstelle der Stadt Koblenz soll die Grundlage für das weitere Vorgehen liefern.“
Bereits im September 2020 bekundete die Dezernentin für Bildung und Kultur das Interesse der Stadt, die Verwaltungs- und Organisationsprozesse in diesem Bereich zu verbessern und verwies dabei auf ein studentisches Projekt. Dieses schlägt vor, auch das Thema Mobilitätswende mit zu betrachten. „Wir möchten Schülerinnen und Schüler motivieren und ermöglichen, verstärkt als Fußgänger und Radfahrer am Verkehr teilzunehmen. Dies kann natürlich nur auf sicheren Schulwegen erfolgen. Gleichzeitig wird damit die aus gesundheitserzieherischer Sicht erforderliche Bewegungsaktivität von Kindern und Jugendlichen erhöht“, begründet Theis-Scholz die Motivation für die Initiative.
SPD Metternich-Bubenheim – 08.02.2021
Foto SPD Metternich-Bubenheim
„Eine geplante Elternumfrage…“ wird angekündigt und man kann nur hoffen alle Eltern machen mit und schildern die Verkehrssituation! Welches Kind darf ohne Aufsicht zur Schule gehen? Das wäre der Normalfall und für die Entwicklung ganz wichtig. Man sollte nicht hoffen, es wird alles Gut, Fachleute werden das schon machen, die haben das gelernt und werden die Interessen der Schüler und Fußgänger vertreten. Nicht in Koblenz.
Jeder hat seinen Horizont und die Stadt Koblenz sieht den Autofahrer, dann lange nichts und wenn es passt und keine Umstände macht, dann macht man einen kombinierten Geh-/Radweg. Es ist beschämend. So wird ein Geh-/Radweg auf der Abfahrt Kurt-Schumacher-Brücke, vollkommen rücksichtslos und unerwartet für Fremde, zu einer Parkplatzzufahrt (P+R-Parkplatz, Kemperhof). Das ist ein Schulweg! Kreuzungsfrei von IKEA bis auf die Karthause, aber keine sichere, schnelle, kurze Durchfahrt und Unterführung unter der B9 vom DLZ B9 nach Wallersheim / Industriegebiet Rheinhafen. Auch das ist ein Schulweg (zur IGS, Handwerkskammer). Ein- und Ausparken über den Gehweg am Kirmesplatz – Schulweg – ist nicht sicher! Das Haus an der Ecke Oberdorfstraße/Trierer Straße wurde abgerissen, der Gehweg geht – ohne Schutz – entlang der Straße und kann durch den abgesenkten Bordstein wunderbar mitgenutzt werden. Dieser Schulweg im weiteren Verlauf der Oberdorfstraße und die Straßenecke Trierer Straße / Raiffeisenstraße sind nach wie vor gefährlich – da hat sich an der Straßenbreite nichts geändert und ist auch eine Kurve mit Totenwinkel und mit einer unübersichtlichen Schleppkurve. An dieser Engstelle, Schulweg und Weg zu zwei Kindertagesstätten, ist der Eingang zu einer Gaststätte und eine Bushaltestelle, dort sind 30km/h erlaubt, werden auch gefahren, aber nie kontrolliert. Gelbe Füße werden als Sicherheitsgewinn gefeiert – es sollte doch jedem klar sein, das ist eine Maßreglung der Fußgänger ohne Fremdschutz. Eine Knautschzone wird dadurch nicht geschaffen und der Autofahrer nicht gewarnt – reglementiert. Man schafft Überquerungshilfen auf der Rübenacher Straßen für Fugänger – auch ein Schulweg – aber keine Fußgängerüberwege (Zebrastreifen) mit Rechten für Fußgänger und Pflichten für Autofahrer. Das sind nur einige Beispiele. Freie Fahrt für MotorisierterIndividualVerkehr-Bürger!
Liebe Eltern, stellt Forderungen. Ein Bürgersteig von 30 cm ist kein Schutz für Kinder, darauf kann man balancieren, mehr nicht. Gelenkbusse in alten Dorfgassen haben nach wie vor „Tote“-Winkel. Zwei entgegenkommende PKW in der Oberdorfstraße oder Raiffeisenstraße und als Fußgänger möchte man sich wegbeamen können – zwischen Hauswand und Fahrzeug kann man nur hoffen, oftmals kann man sich in eine Hofeinffahrt retten und warten. Man kann die Häuser nicht abreißen, der Platz ist begrenzt. Man sieht keine Möglichkeit dieses Gebiet als verkehrsberuhigte Straße auszuweisen! Schrittgeschwindigkeit, Fußgänger haben vorrang…
Es ist Frau Köbberling hoch anzurechnen, dass Sie mit Dezernentin Margit Theis-Scholz auf die Schwachpunkte hinweisen möchte. Aber die Frauen haben noch nicht die Rechnung mit dem Bauamt (Dat gieht net…), Verkehrsplanern (Der Bus ist schon erfunden. Wer fährt Rad? Gummi ist günstiger wie Schiene.) und Stadtplanern (Ein nachverdichtetes Metternich, Gewerbepark Metternich, DLZ B9 und eine Bebauungsplanänderung hat – im Verkehrsaufkommen – nichts miteinander zu tun und muss nicht berücksichtigt werden.) gemacht.
Bevor die Koblenzer-Planer mal wieder sagen was alles nicht geht, ein Blick in andere Städte.
– In Oldenburg werden zu Schulbeginn bis zum Ende ganze Hauptdurchgangsstraßen in der Nähe und vor Schulen für den PKW-Verkehr gesperrt. Das wäre doch eine Möglichkeit in der besonders schmalen Oberdorfstraße und in der Raiffeisenstraße vor der Schule die Situation zu entschärfen. Die Anwohner müssen dann direkt aus dem Oberdorf raus (Bienenstück zur Rübenacher Straße. Eulenhorst zur Winninger Straße. Trierer Straße nur Trierer Straße.) und können nicht durchs Dorf abkürzen. Im Oberdorf fragt man sich stattdessen – aufgrund der Verkehrsdichte – wo „MY“ liegt.
– Cagliari, auf Sardinien, wird bei schmalen Straße ohne ausreichend Gehweg, der Gehwege mit einer Markierung (gesperrte Fläche) auf der Straße gekennzeichnet. In der Trierer Straße kann man an vergleichbaren Stellen sogar noch parken!
– In Paris wird das passende Verkehrsschild, als hinweis auf die „Valuable“-Personen, die es zu schützen gilt und auch Vorrang genießen auf die Straße gemalt. Gelbe Füße auf den Gehwegen sieht man in Paris nicht.
– New York werden die Fuß-/Radwege ganzer Straßenzüge durch Betonpoller und -barriere vom fließenden Verkehr getrennt. Auch Geh- und Radwege sind voneinander getrennt. Radwege sind durchgehend farblich gekennzeichnet.
In Koblenz hat man da eher Gottvertrauen. Amokfahrer oder überforderte SUV-fahrer, Raser und krankheitsbedingte Black-Out-Unfälle kennt man nur von anderen Städten.
Weltweit kann man Fußgängerüberwege (Zebrastreifen) sehen – Gut beleuchtet. Klar gekennzeichnet. Alles selbstverständlich. Und die Autofahrer nehmen weltweit Rücksicht auf Fußgänger. In Koblenz gilt grüne Welle für den Autofahrer – die wenigen Fugänger sollen die Lücke nutzen – oder: Mut zur Lücke.
Jetzt kann man den Koblenzer Verkehrsplaner hören: Wir sind nicht Oldenburg, nicht Cagliari, nicht Paris und nicht New York. Stimmt, sind wir nicht. Die letztgenannten sind Millionenmetropole, aber was die können müsste bei uns leicht umzusetzen sein. Die Unfälle waren in Berlin, Köln…. nicht in Koblenz. Aber die Verkehrssituationen sind vergleichbar. Der Unfall vor einigen Jahren in der Rübenacher Straße, als ein PKW über Baum und Pflanzring sich ins Trafohaus gebohrt hat, es hätte auch die Bushaltestelle (Schulbus) „Am Metternicher Bahnhof“ sein können. Glück.
Wünschen wir den beiden Frauen bei ihrer politischen Arbeit Tatkraft und viel Glück. Das Ergebnis werden wir bewerten.