Die Professorin für E-Government am Fachbereich Informatik der Universität in Koblenz, Dr. Maria A. Wimmer, wurde in das Präsidium der Gesellschaft für Informatik e. V. (GI) für die Amtszeit 2021 bis 2023 gewählt. Die Gesellschaft für Informatik e.V. ist mit rund 20.000 persönlichen und 250 korporativen Mitgliedern die größte und wichtigste Fachgesellschaft für Informatik im deutschsprachigen Raum. Sie vertritt seit 1969 die Interessen der Informatiker in Wissenschaft, Wirtschaft, öffentlicher Verwaltung, Gesellschaft und Politik.
Wimmer möchte in ihrer Amtszeit die Aspekte der Digitalisierung und Digitalen Transformation von Staat und öffentlicher Verwaltung, die Forschung und den Wissenstransfer des Bereichs E-Government stärker in den Fokus der GI stellen. Mit ihrer Forschung trägt sie dazu bei, die vielen Hürden, denen die politischen, strategischen und operativen Akteure in der Digitalen Transformation von Staat und Verwaltung ausgesetzt sind, zu meistern und damit einen Beitrag zu Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit zu leisten. Dabei sind die Interdisziplinarität des anwendungsorientierten Themenfeldes und die Schnittstellen zu anderen Disziplinen sowie zur Praxis besonders wichtig.
Zudem stellt die Informatikerin eine dringend erforderliche Anpassung des Wissenschaftssystems, in dem aktuell wissenschaftliche Karrieren fast ausschließlich auf monodisziplinäre Stränge setzen, in den Fokus ihres Engagements in GI-Aktivitäten. So möchte sich Wimmer für eine stärkere Anerkennung und Wertschätzung interdisziplinärer Forschungsergebnisse in der wissenschaftlichen Karriere einsetzen, damit dem gesellschaftlichen Bedarf an interdisziplinärer Forschung und Kooperation stärker Rechnung getragen wird. „Die Digitalisierung in Gesellschaft, Wirtschaft und öffentlicher Verwaltung sowie die Nutzbarmachung neuer innovativer Technologien in diesen Bereichen erfordern ganzheitliche Herangehensweisen und Zusammenarbeit über verschiedene Disziplinen hinweg. Dies muss auch in einem wettbewerbsfähigen Wissenschaftssystem stärker anerkannt werden“, so Wimmer.
Denn laut fundierten Studien wie den EU-Benchmark Studien, dem EU DESI Index oder den Studien des Nationalen Normenkontrollrats sind andere Staaten, auch innerhalb der Europäischen Union, Deutschland in der Modernisierung des öffentlichen Sektors durch Digitalisierung erheblich voraus. Als E-Government-Professorin mit Informatik-Grundbildung ist Wimmer in diesem Bereich seit 20 Jahren tätig, hat dabei verschiedene Evolutionsschritte beobachtet und sich wissenschaftlich damit auseinandergesetzt, auch in ihrer Zeit als ehemalige Sprecherin des GI-Fachbereichs Informatik in Recht und öffentlicher Verwaltung.
Das GI-Präsidium beschließt die Richtlinien für die GI-Arbeit sowie GI-Empfehlungen und andere Stellungnahmen, die für die Informatik-Gemeinschaft in fachlicher, beruflicher und gesellschaftlicher Weise relevant sind. Das Präsidium entscheidet zudem über die Ämter der Präsidentin oder des Präsidenten und der weiteren Vorstandsmitglieder sowie die Erstellung der Kandidatenliste für die Briefwahl. Darüber hinaus ernennt das Präsidium Ehrenmitglieder, beschließt über die Verleihung von Auszeichnungen und Preisen, bildet Fachgesellschaften, GI-Gliederungen und sonstigen unterstützenden Gremien und löst diese auf. Schließlich berät es den Vorstand sowie den erweiterten Vorstand.
2.712 Mitglieder der GI wählten neben Prof. Dr. Maria A. Wimmer die Inhaberin des Bonner IT-Unternehmens excepture, Kirsten Messer-Schmidt, sowie Prof. Dr. Johannes Schildgen von der Ostbayrischen Technische Hochschule Regensburg in das Präsidium der Gesellschaft. „Das Engagement im GI-Präsidium ist für mich eine sehr ehrenvolle Aufgabe und ich bedanke mich ganz herzlich bei allen GI-Mitgliedern für das mir entgegengebrachte Vertrauen!“ betont Wimmer.
Dr. Birgit Förg Universität Koblenz-Landau – 08.12.2020