Brückenmaßnahme der Uni Koblenz mit Integrationspreis Rheinland-Pfalz ausgezeichnet

Enge Zusammenarbeit mit dem ZWW und Partnern vor Ort

Die Forschungsstelle Wissenstransfer der Universität in Koblenz führt seit September 2020 die „Brückenmaßnahme Bildung und Beratung (B3)“ als Qualifizierungsangebot für geflüchtete Akademikerinnen durch. Die Maßnahme wurde nun mit dem Integrationspreis des Landes Rheinland-Pfalz in der Kategorie „Starke Frauen im neuen Leben“ ausgezeichnet. Entwickelt wurde das Projekt am Zentrum für wissenschaftliche Weiterbildung (ZWW) der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und wird aufgrund der großen Nachfrage nun auch an der Universität in Koblenz angeboten. Seit September bilden sich 15 Frauen weiter, die mithilfe eines mehrstufigen Auswahlverfahrens aus einer Vielzahl an Bewerberinnen ausgewählt wurden.

Die Brückenmaßnahme richtet sich an zugewanderte und geflüchtete Frauen, die in ihrem Herkunftsland Geistes- oder Sozialwissenschaften studiert oder als Lehrerinnen gearbeitet haben und ihren Beruf in Deutschland nicht ausüben können, da ihr Berufsabschluss nicht anerkannt werden kann. Obwohl die interkulturellen, beruflichen und sprachlichen Kompetenzen dieser Frauen auf dem Arbeitsmarkt einen hohen Wert haben, erhalten sie immer noch viel zu selten die Chance, in qualifizierten Berufen zu arbeiten. Die rheinland-pfälzische Integrationsministerin Anne Spiegel lobt den Erfolg der Maßnahme: „Das Potential von Frauen ist leider noch oft ein ungehobener Schatz – sie sind hochqualifiziert und dennoch nicht in ihrem Beruf tätig. Umso mehr freut es mich, dass dieses Projekt zugewanderten Akademikerinnen die Chance gibt, den Weg in eine Tätigkeit zu finden, die ihrer Ausbildung entspricht“.

In der Maßnahme lernen die Teilnehmerinnen Deutsch mit einem fachsprachlichen Schwerpunkt auf C1-Niveau, nehmen an Berufscoachings und einer Weiterbildung zur Bildungsberaterin teil und absolvieren ein längeres Praktikum. Während der gesamten Projektlaufzeit werden sie eng von den Projektleiterinnen Stephanie Justrie, Hannah Hagmann und Ruth Sandforth begleitet. Prof. Dr. Wolf-Andreas Liebert, Leiter der Forschungsstelle Wissenstransfer, freut sich mit den Projektleiterinnen über die Auszeichnung und betont die arbeitsmarktpolitische und gesellschaftliche Relevanz der Maßnahme als wichtigen Baustein zu Integration.

Das Weiterbildungsangebot „Brückenmaßnahme Bildung und Beratung (B3)“ wurde erstmals im Sommer 2018 im Mainz angeboten und entwickelt, um dem Mangel an Fachqualifizierungen für zugewanderte Akademikerinnen der Geisteswissenschaften entgegenzuwirken. Die bereits vorhandenen Kompetenzen jeder Teilnehmerin werden bereits vor Beginn der Maßnahme systematisch erhoben und als Grundlage für die weitere Berufsorientierung und Qualifikation genutzt, wie Merima Džaferović, Leiterin des Programmbereichs Bildungsberatung am ZWW, erläutert. Dass sich dieses Konzept bewährt, zeigt sich auch am Standort Koblenz. Das Projekt wird zudem als Möglichkeit der Individualförderung begriffen.Gemeinsam mit den Deutschlehrerinnen und der Coachin werden die Frauen kompetenzorientiert ausgebildet und in ihren Fähigkeiten gestärkt.

Im Koblenz tragen viele Kooperationspartner das Projekt, nicht zuletzt durch die Teilnahme am Projektbeirat, der Übernahme für Reisekosten der Teilnehmerinnen, fachliche Angebote oder die Vermittlung qualifizierter Frauen. So steht die Projektleitung in engem Austausch mit der Agentur für Arbeit Koblenz-Mayen, dem Jobcenter der Stadt Koblenz, dem IQ-Netzwerk Rheinland-Pfalz, dem Ada-Lovelace-Projekt sowie der Integrationsstelle der Stadt Koblenz.

Dr. Birgit Förg Universität Koblenz-Landau – 03.12.2020

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