Trierer Straße: Ärger über weniger Stellplätze

Anwohner kritisieren, dass künftig geringerer Platz für ihre Autos bleibt – Auf beiden Seiten sind Radschutzstreifen geplant

Koblenz. Rund 190 Autostellplätze gibt es derzeit in der Trierer und Mayener Straße in Metternich. Noch, muss man hinzufügen. Den Straßen steht ein großer Umbau bevor (wir berichteten). Im April soll die stark befahrene Pendlerroute auf beiden Seiten Radschutzstreifen erhalten. 70 der 190 Parkplätze würden (wieder) wegfallen. In der jüngsten Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses wurde daher diskutiert, ob die Radrouten nicht besser direkt an die Mosel verlegt werden. Diese Frage hatte Christian Altmaier gestellt. Der Freie-Wähler-Stadtrat berichtete, dass er von mehreren Anwohnern der Trierer Straße auf den geplanten Wegfall von Autostellplätzen angesprochen worden ist. Zumal in der Straße derzeit ein Mehrfamilienhaus gebaut wird.

… 400 000 Euro sollen die Kosten für die geplanten Radschutzstreifen auf beiden Seiten der Mayener und Trierer Straße betragen. Der Abschnitt zwischen Rübenacher Straße und der Europabrücke ist 1,8 Kilometer lang. Auch die Anschlüsse Richtung Lützel sowie Uni und Rübenach sollen verbessert werden.

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Rhein Zeitung – 21.11.2020

 

5 comments

  1. „Bei den vielen Änderungswünschen haben wir Beratungsbedarf.“ wird Anne Schumann-Dreyer im RZ Artikel zitiert und bezieht sich dabei auf Einwände verschiedener Stadtratsmitglieder. Da wurde scheinbar den Stadtratsmitgliedern die Zielvorstellung der Planung nicht ausreichend formuliert und erklärt.

    So sollte jedem Ratsmitglied klar sein: Ein Radweg ist die Grundvoraussetzung, dass viele Bürger nicht mit dem Auto sondern mit dem Fahrrad zur Schule und zur Arbeit fahren. Auch wenn im VerkehrsEntwicklungsPlan 2030 ein sehr geringer Anteil prognostiziert wird, kann man den Wert von Kopenhagen als Zielwert annehmen: 60% im Nahbereich bis 6km ist ambitioniert aber realistisch.

    Es gibt nicht das Kopenhagen-Gen. Dort in Kopenhagen ist sehr oft Wind und „schiet“ Wetter, im Winter ist es sehr lange dunkel aber allen Widrigkeiten zum Trotz nutzt man das Fahrrad. Für schiet Wetter hat man gute Kleidung und der Rest ist Einstellungssache. Das Neuwieder Becken ist, wie der Name schon sagt, ein Becken und im Tal flach, windgeschützt und klimatisch optimal für Radfahrer.

    Die Frage sollte also lauten: Mit welchen Fahrrad-Verkehrsaufkommen ist zu rechnen?
    Für eine genaue Planung sollte man die genaue Zahlen im Einwohnermeldeamt und Arbeitsagentur abfragen. Wenn man mit dem großen Daumen die einzelnen Stadteile als Wohnorte betrachtet (Quelle), einzelne Dienststellen und größere Arbeitgeber im Gewerbegebiet und Verwaltungszentrum, Uni und Schulen addiert (Ziel) dann reden wir über
    einigen 1.000 Radfahrer von Metternich ins Zentrum und Verwaltungszentrum.
    Aber auch einige 1.000 Radfahrer vom Stadtzentrum, Goldgrube und Moselweiß ins DLZ B9 und Gewerbegebiet Metternich.
    Dann reicht ein 1m breiter Leinpfad an der Mosel nicht aus. Der Bürgersteig auf der Kurt-Schuhmacher-Brücke ist zu schmal. Als Vergleich: In Oldenburg werden Hauptverkehrsstraßen bei Schulbeginn / – ende für den MotorisiertenIndividualVerkehr gesperrt.

    Die Trierer Straße wird an Wert gewinnen. Die Frage lautet nicht: Wo kann ich mein Auto parken? Sondern man wählt bewußt diese Wohnung, da die ganze Familie mit dem Fahrrad zur Arbeit oder Schule fahren kann. Max. ein Auto wird benötigt – möglicherweise als Car Sharing. Jedes eingesparte Auto sind min. 300,– Euro/Monat mehr in der Haushaltskasse.

    Wir haben nicht nur eine ökologische sondern auch eine soziale Verantwortung.

    • Das Moselufer wird auch ausgebaut werden. Es wird dort also deutlich breiter.
      Ihren Eifer bzgl. Abschaffen von PKWs in privaten Haushalt in Ehren, wird es für eine Familie mit Kindern nicht so leicht sein ohne ein Auto den Alltag zu bewältigen.
      Die Wohnung in der Mayener und Trierer Straße sind ohnehin schon begehrte Wohnlagen. Der prognostizierte Wertzuwachs schlägt sich dann in teurern Mieten nieder, so dass nur noch eine Klientel die Grüne wählt dort wohnen kann. Erst dann kann man auch alle Parkplätze abschaffen.
      Bis dahin ist aber der Bedarf da.

  2. Rainer Schmieders

    Was ist eigentlich mit der alten Bahnstrecke ?
    Wäre ein wunderbarer Rad und Wanderweg !
    Eine Erschließung der Bahn ein Millionengrab

    • Stimmt, was ist mit der Bahnstrecke? Grundsätzlich ist so eine tolle zusammenhängende Infrastruktur als Rad- und Wanderweg zu schade. Auch wenn viele das so nicht wahrhaben wollen und eine Leistungsfähigkeit der Bahn absprechen, wird „Schiene“ wieder an Bedeutung gewinnen. Die Bedeutung ist im nördlichen Rheinland-Pfalz nicht zu erkennen aber folgende Projekte laufen auf europäischer Ebene: Alpen Transit über Brenner und Gotthart, Regional-/S-Bahnnetz im südlichen Rheinland-Pfalz und länderübergreifend Saar-Lux-Region und Frankreich. Weltweit das Projekt Seidenstraße mit Endpunkt Duisburg.

      Soll zukünftig der Container in Lützel umgeladen und ins GVZ speditiert werden?
      Wie sollen die 20.000 Arbeitnehmer im DLZ B9 und Gewerbezentrum Metternich zum Arbeitsplatz?
      MIV mit E-PKW wird teuerer. CO2-Ziel-Vorgaben sind vertraglich zugesagt. Da wird, da muss sich was verändern.

      Wir haben soziale und ökologische Vorgaben zu erfüllen. Man wird nicht auf Koblenz Rücksicht nehmen!

      Übrigens: Parallel zur Bahnstrecke ist genügend Platz den Rad- und Wanderweg anzulegen.

  3. Am – 08.12.2020 – 15:00-18:00 Uhr – tagt der Ausschuss für Stadtentwicklung und Mobilitätim im grossen Saal der Rhein-Mosel-Halle, Julius-Julius-Wegeler-Straße 4, 56068 Koblenz. Die Sitzung ist öffentlich.
    Das Bürgerinformationssystem der Stadt Koblenz veröffentlicht die vorliegenden Anträge und ermöglicht einen Einblick in die politische Arbeit der Parteien und der Stadtverwaltung.

    https://buergerinfo.koblenz.de/si0056.php?__ksinr=7053

    Die vielen Einwände der Grünen zeigen, an der Planung in Punkto Sicherheit und Funktionstücktigkeit dieses Radwegs, man könnte einiges verbessern. Die Antwort der Stadtverwaltung verweist auf eine kostengünstige Lösung, auf gegenseitige Rücksicht aller Verkehrsteilnehmer und zukünftige Maßnahmen.

    Ist die Ausführung schlecht, wird der Radweg nicht genutzt, dann ist das Ergebnis „null“. Für den MotorisiertenIndivualVerkehr strebt man immer das Optimum an. Wir haben Fachleute die können was – zeigt es auch beim Radweg.

    Nicht direkt alles – aber eine To-Do-Liste um die Mängel kontinuierlich zu verbessern, solle man erstellen. Das wäre der Kompromiss.

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