Der Monat November ist für viele Christen die Zeit, in der sie ihren Verstorbenen gedenken.
Daher findet im Theresiahaus alljährlich am ersten Novembermittwoch der Gedenkgottesdient statt, in welchem für die im Jahr Verstorbenen gebetet wird. Außerdem wird eine Blumenzwiebel für jeden Verstorbenen gesegnet und am Wegrand im Garten eingepflanzt. Die im Frühjahr erblühenden Blumen wecken somit erneut die Erinnerung und sind Symbol für die Auferstehung und dafür, dass jeder Bewohner auch nach seinem Tod nicht in Vergessenheit gerät.
Leider ist es dieses Jahr aufgrund der Hygienebestimmungen nicht möglich den Bewohnern diesen Gottesdienst zu ermöglichen. Dennoch ist der Tod, vor allem im Pflegeheim, immer noch allgegenwertig und leider oft ein Tabu-Thema. Verstorbene Freunde, Familienmitglieder oder der eigene Partner hinterlassen eine Lücke, die nicht so einfach verdrängt werden kann. Aufgrund dessen bieten wir unseren Bewohnern in diesem Jahr eine Alternative. Der Gedenktisch zentral im Günters Saal bringt die Thematik ins Gespräch und lädt durch „Gebete to go“ zum Gedenken ein. Sowohl neue und alte bekannte Gebete als auch Liedtexte verstecken sich hinter den Rollen. Außerdem bietet die soziale Betreuung im Einzelgespräch einen Austausch über die Verstorbenen, um Erinnerungen wieder aufleben zu lassen und den Verlust besser zu bewältigen.
Seit einer Woche nun können sich die Bewohner die Gebetrollen mitnehmen und in Ruhe oder im Gespräch ihren Verstorbenen gedenken. Immer wieder sehen wir interessierte Bewohner wie Mitarbeiter am Tisch und auch die Rollen werden weniger. Somit können sich unsere Bewohner auch in diesem Jahr und in dieser schweren Zeit an die schönen und nicht so schönen Zeiten mit ihren Liebsten erinnern.
Benjamin Steuder Seniorenresidenz Theresiahaus – 09.11.2020
Foto Seniorenresidenz Theresiahaus