Metternich – Stadtteil mit einer über 800-jährigen Vergangenheit

„Batt leut do an dämm Musselstrand su lang do hin gestreckt“

logo_euleSo fängt die Metternicher Nationalhymne an. Egal ob an Kirmes oder sonstigen Festlichkeiten, oft wird die Stimmung eines Festes in Metternich mit diesem Lied zum Ausdruck gebracht. Denn der Refain lautet „Uhu Uhu, batt sein mir Eule fruh“. Der Name “ Eule “ kommt vom misslungenen Versuch des Steinmetzes, einen Adler für das 1913 eingeweihte Kriegerdenkmal zu meißeln.

Unser Dorf, wie wir Metternicher den im Laufe der Jahrhunderte gewachsenen Stadtteil nennen, ist längst der zweitgrößte von Koblenz. Schon 1140 wird der Name “ Metrich“ erstmals urkundlich erwähnt. Die Pfarrei Metternich wird 1204 zum ersten mal genannt. Allerdings weist das Patrozinium des heiligen St. Johannes des Täufers auf ein höheres Alter der Gemeinde hin. Heute teilt sich Metternich geografisch bedingt in “ Oberdorf “ und “ Unterdorf.“ Die Anfänge des Unterdorfes gehen auf die moselseitige Bebauung der Triererstraße hin. Wohlhabende preußische Offiziere bauten sich hier Ihre zum Teil heute noch gut erhaltenen Villen vom Ende der Mayener- Anfang Triererstraße oberhalb des Moselhanges hin bis zum Abzweig der früheren Winninger Straße. Wegen der großen Lehmvorkommen hatte Metternich in der Blütezeit mehrere Ziegeleien, wodurch es gerade in unserem Stadtteil noch immer sehr viele Ziegelhäuser gibt. Durch den enormen Bedarf an Baumaterial wurden “ Lipper Ziegler „als Saisonarbeiter angeworben. Für die evangelischen Bewohner, die Preußischen Offiziere und die Ziegel- Saisonarbeiter wurde kurz hinter dem Abzweig Rübenacherstraße in der Triererstraße eine heute noch genutzte kleine evangelische Kirche gebaut.

Am 1. Juli 1937 wurde Metternich nach Koblenz eingemeindet. Heute leben in  Metternich über 9000 Einwohner und es gibt 35 aktive Vereine. Zu den ältesten zählt die Kirmesgesellschaft “ Metternicher Eule e.V. 1920. Unsere „Eulefahn“ ist das Werk des 1970 verstorbenen Metternicher Künstlers Phillipp Dott. Die Kirmesgesellschaft gedachte 2015 in der jährlich erscheinenden Zeitung auf mehreren Seiten des Künstlers, der auch viele Skraffitos in Metternich aber auch in der Stadt und in Nachbargemeinden geschaffen hat.

Im Koblenz Karneval zu den bekanntesten sind die “ Funken Rot Weiß Gold “ zu zählen. Im national und International sportlichen Bereich darf man den Wassersportverein und den Reitverein nicht vergessen.

Wolfgang Mayr 1.Vorsitzender Kirmesgesellschaft Metternicher Eule e.V. 1920

Geschichtliche Nachweise sind von Petra Weiß und Phillipp Dott Archiv Marita Warnke.

Eine Kommentar

  1. In der Beilage „Heimat ist Zukunft“ der Rhein-Zeitung fand ich den informativen Bericht „Wie aus einem Adler plötzlich eine Eule wurde“ von Wolfgang Mayr. Insbesondere freute mich, dass er den Künstler „Philipp Dott 1912-1970“ erwähnte, der die „Eulefahn“ bemalt hat.
    Philipp Dott – Sammlerin
    Marita Warnke

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