Unkel Philipp

Eine Würdigung des Koblenzer Künstlers Philipp Dott in Kowelenzer Mundart von Inge Schaefer

Von onsem Vadder dä Kusäng
dat wor dä Unkel Philipp.
De Verbindung wor rescht eng,
wäje Familije-Baubetrieb.

Bahl haddet sich erausgestellt,
ä wor oft bessje hektisch,
dä Bau wor doch net su sein Welt
dat Mohle mischden glecklisch.
Sein Modder hadden good versorscht,
sulang et ewe ging.

Ä had seinem Talent gehorscht
wat an dämm Mohle hing.
Vill Bilder sein von imm entstanne
met ganz eijenem Stil.
Manischeiner had se offgehange,
bezahlt dofier net vill.

Met Sgraffitos kannd ä sich aus,
die Kunst wor werklisch scheen.
Peter Friedhofen an dämm „Brüderhaus“
es heut noch good ze sehn.
Vill Häiser rond om Kowelenz
wore von imm geschmückt.
Ob se heit noch hann Präsenz?

Et leit halt lang zereck.
Als Sohn der Stadt wär et net schleecht,
– se könnd dat jo mol kläre –
et wär och echt net mie als reecht,
inn postum noch ze ehre.
.

inge_schaeferUnsere Leserin Inge Schaefer schreibt mit Leidenschaft Gedichte – nicht nur in Mundart. Regelmäßig versorgt sie uns mit frischen Zeilen aus ihrer Sammlung. Mit dem Gedicht über ihre „poetische Ader“ offenbarte sie ihre familiären Bande zur großen Koblenzer Mundartdichterin Katharina Schaaf. Schaefer, eine geborene Dott, ist im selben Haus in Metternich zur Welt gekommen wie „Tante Ina“. Mit dem Gedicht über „Unkel Philipp“ würdigt sie den Koblenzer Maler Philipp Dott, dem das Mittelrhein-Museum derzeit eine große Retrospektive widmet. Noch bis zum 8. März sind viele Arbeiten des „ruhelosen Künstlers“ in den Räumen des Museums im Forum Confluentes auf dem Zentralplatz zu sehen. Zur Finissage am 8. März, 15 Uhr, gibt es eine Kuratorenführung mit Marietta Gantner. Infos gibt es im Internet unter www.mittelrhein-museum.de

Quelle RZ Sonderausgabe Wir von hier 09.01.2015

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