Starkregen: Trierer Straße ist ein neuralgischer Punkt

In Metternich wird Analyse bei Bürgerversammlung vorgestellt

Welch furchtbare Auswirkungen sommerliche Überschwemmungen haben, hat man im vergangenen Jahr leidvoll durch die Flutkatastrophen an Ahr und Erft erfahren müssen. Die Stadt Koblenz hat, unterstützt durch das Land Rheinland-Pfalz, analysiert, was passiert, wenn sommerliche Starkregen über der Stadt niedergehen. Die Ergebnisse für die einzelnen Stadtteile werden zurzeit den Bürgern vorgestellt. Die jüngste Veranstaltung, die wegen der Corona-Pandemie online stattfand, widmete sich dem Stadtteil Metternich.

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Rhein Zeitung  – 13.05.2022

2 comments

  1. Johannes Fuck

    Den Einheimischen ist die Gefahr bekannt, den Zugezogenen weniger. Die Ahr-Katastrophe ist jetzt in allen Köpfen bald vergißt und verdrängt man die Gefahr.
    Die Vortragsreihe ist sehr informativ. Verantwortung der Verwaltung und der Bürger wurden klar formuliert. Grenzen der Vorhersehbarkeit und Kostenrahmen wurden erörtert. Nicht alles ist machbar und sinnvoll (Kostengründe), nicht alles ist zu verhindern (Magdalenenflut). Noch sind die Starkregenereignisse sehr selten. Durch den Klimawandel werden Wetterextreme zunehmen. Metternich und das Moseltal ist nicht das Ahrtal. Das Einzugsgebiet der Trierer Straße und Geisbachstraße nicht so groß. Ein Hochwasser hat eine lange Vorwarnzeit.

    Also, Gefahr erkannt, Gefahr gebannt? Nein. Ein Blick in die Karte zeigt die Wasserstände bei einem Starkregenereignis und die Gebäude in der Geisbachstraße steht quer zum Abfluss. Sichtschutzmauern verhindern einen ungestörten Regenabfluss. Die Häuser ursprünglich als Einfamilienhäuser im Bebauungsplan geplant haben inzwischen Einliegerwohnungen. Wer hat die Gefahr erkannt?
    Analog zum Klimapass (Energieausweis) für ein Gebäude sollte man ein Umweltpass für eine Parzelle bei Verkauf/Vermietung zwingend vorschreiben. Dadurch kann ein Planer, Bauherr, Käufer oder Mieter prognostizierte Starkregen-Szenarien oder Hochwasserereignisse besser vorstellen. Durch entsprechende Maßnahmen kann durch die Garage das überschüssige Oberflächenwasser abgeleitet werden. Die Verantwortung kann man den Bürgern nicht nehmen, Entmündigung ist auch keine Lösung, aber man sollte personalisierte Information (Parzelle) zur Verfügung haben.

    Die Vortragsreihe ist ein Zwischenbericht und eine Aufforderung an die Bürger sich selbst zu informieren, selbst Schutzmaßnahmen zu ergreifen, aber auch eigene Beobachtungen und Problemstellen als Feedback zu benennen. Das Ergebnis der Berechnungen und die notwendigen Schutzmaßnahmen werden in einer Abschlussveranstaltung präsentiert.

    Die Starkregensgefährdungskarte zeigt mögliche Wasserstände für drei Niederschlagsmengen. Diese Karte ist auch für einen Laien sehr aufschlussreich. Leider fehlt in der Darstellung die Fließrichtung und die Fließgeschwindigkeit.

    Geoportal Koblenz :: Starkregensgefährdungskarte
    https://geoportal.koblenz.de/geoportal-koblenz/gisclient/build/?applicationId=16339

    Die Starkregenkarte von Rheinland-Pfalz zeigt farblich abgestuft die Größe des Einzugsgebiets und die Höhenlinien. Daraus erschließt sich die Wassermenge – prognostizierte Niederschlagsmenge pro qm – Fließrichtung und kann auch die Fließgeschindigkeit – bei engen Höhenllinien = starkes Gefälle = hohe Geschwindigkeit – abschätzen.

    Starkregenkarte Rheinland-Pfalz
    https://wasserportal.rlp-umwelt.de/servlet/is/10081/

    • Johannes Fuck

      Ergänzung: Heute, in der FAZ auf Seite 3, ein Bericht über das Jahrhundertstarkregenereignis in Australien. Allen ist wieder mal klar, da dürfte man nicht bauen. Diese Erkenntnis kommt bei einer Niederschlagsmenge bei dem Extremwert von 400 l/qm in einer Stunde. Zum Vergleich an der Ahr regional 150 l /qm in 24 Stunden. Bei einem vergleichbaren Ereignis Juli 2021 in China liest man von 200 l/qm in 1 Stunde. Schlimmer geht immer und ein „nicht“ bebauen, wie einige das auch für das Ahrtal fordern, ist keine Option. Das ist dann ein anderes Tal und wo wollen wir wohnen. Auch das Neuwiederbecken ist ein Wok, hatte schon oft Hochwasser und die jetzigen Hochwasserschutzeinrichtungen in Neuendorf orientieren sich an einem 10jährigen Ereignis.

      Vor dem Hochwasserereignis an der Ahr 2021 hat man sich intensiv mit Hochwasserschuzmaßnahmen beschäftigt und begonnen die Planungen umzusetzen. Wer nach Hochwasserschutzmaßnahmen Ahr nach 2016 sucht wird fündig u.a.:
      https://kreis-ahrweiler.de/hochwasser-schutzkonzepte-mittelahr-renaturierung-praeventionsplan/

      Man hat also an dem Problem gearbeitet, 2016 war ja auch „extrem“, aber schlimmer geht immer und das medial ausgerufene Extremwetterereignis 2016 hat die Anwohner möglicherweise in falscher Sicherheit gewähnt. Das hat man ja relativ schadlos überstanden. Frau Spiegel, Frau Heinen-Esser (NRW) und der Landrat Jürgen Phöler sind als Schuldige auserkoren. Toll, dann ist ja jetzt alles gut, oder? Welche Lehren kann, muss man ziehen? Jeder ist für seinen persönlichen Schutz selbst verantwortlich! Informationen sind da!

      Die im Kommentar erwähnten Schwachpunkte in der Geisbachstraße sind nur Beispiele. Jeder muss für seine Parzelle und Wohnung überlegen wo das Wasser bei einem Starkregenereignis hinfließt. Eine Einliegerwohnung wird möglicherweise überspült. Ein Keller oder Tiefgarage läuft voll. An einer Sichtschutzwand wird das Wasser zurückgestaut und das Wasser mit höherer Geschwindigkeit in eine andere Richtung gelenkt. Es gilt den möglichen Schaden zu begrenzen, sein Leben schützen.

      Übrigens: Die Australier haben gewählt. Der alte Premierminister wurde abgewählt, der neue Premierminister soll mehr für den Umweltschutz machen. Bisher war Naturkatastrophen ein Fall für die kleinen Südseeinseln. Damit hat man die thematisch die Brücke zur Bahnnutzung Koblenz-Bassenheim.