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Uni – Die Sekunde vor dem Tod

25. Oktober 2017, 18:00 - 20:00

Vortrag im Rahmen des kulturwissenschaftlichen Kolloquiums an der Universität in Koblenz

Prof. Dr. Stefan Neuhaus, seit 2012 Professor für Neuere deutsche Literatur an der Universität Koblenz-Landau, Campus Koblenz, nähert sich dem Thema der öffentlichen Ringvorlesung Anfangen und aufhören aus literaturwissenschaftlicher Perspektive. Er widmet seinen Vortrag dem Ende von Figuren in der Literatur, dem in gewisser Weise auch ein Anfang innewohnt:

Literatur thematisiert häufig Transzendenz, durch Verwendung religiöser Motive oder durch das Evozieren von Vorstellungen des Jenseits. Außerdem gilt: Literatur ist Transzendenz, denn Literatur substituiert für ihre Leser das Jenseits. Sie erzählt nicht nur vom Jenseits oder vom Jenseits im Diesseits, sie ist auch selbst eine Jenseitserzählung, weil sie sich ihre eigenen Regeln schafft und durch ihr freies Spiel der Zeichen auf paradigmatische Weise ‚andere‘ Welten entwirft. Die Individualität der Literatur und die damit einhergehende Individualität der Figuren öffnen einen Möglichkeitsraum des Dazwischen, der sich nicht nur in Räumen der Imagination, sondern auch in einem besonderen Motiv manifestiert – der Sekunde vor dem Tod. Mit diesem Motiv thematisiert die Gegenwartsliteratur den Zusammenhang von Jenseits und literarischer Erzählung, und zwar durch ihre gesteigerte Selbstreflexivität. Wie dies geschieht, soll der Vortrag vor allem am Beispiel von Uwe Timms Roman Rot (2001) und Helmut Kraussers Roman UC (2003) zeigen.

Der Vortrag findet am 25. Oktober 2017 ab 18 Uhr am Campus Koblenz, Universitätsstraße 1, 56070 Koblenz-Metternich in Gebäude F, Raum F 314 statt. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei.

Dr. Birgit Frög Universität Koblenz-Landau – 17.10.2017

Details

Datum:
25. Oktober 2017
Zeit:
18:00 - 20:00